Cuevas del Drac: die Drachenhöhlen

Entstehung der Höhlen

Cuevas del Drac: die Drachenhöhlen

Die Insel Mallorca besteht zu großen Anteilen aus Kalkgestein [1]. Über Jahrtausende entstanden aus diesem weichen Gestein zahlreiche Höhlen, Grotten und Erdspalten. Bekannt sind etwa 200 Tropfsteinhöhlen. Diese entstehen durch durchsickerndes Wasser [2]. Es formt im Höhleninneren außergewöhnliche Gebilde. Sie bestehen aus Kalziumkarbonat und Mineralien die das Wasser von der Oberfläche mitgetragen hat. Dadurch entstehen die Farbmuster auf dem Gestein. Für die Gebilde werden folgende Fachbegriffe verwendet: Stalaktiten sind Tropfsteine die von der Decke zum Boden hin wachsen. Währenddessen wachsen Stalagmiten von dem Boden zur Höhlendecke. Wenn ein Stalaktit mit einem Stalagmit zusammenwächst, wird dieser als Stalagnat bezeichnet [3]. In 100 Jahren wachsen die Stalaktiten ca. 1cm.

Cuevas del Drac

Die Cuevas del Drac sind die größten bekannten Inselhöhlen. Sie wurden 1338 erstmals schriftlich erwähnt. Der Name Drac bedeutet Drache und tauchte erstmals 1632 auf. Piratenschätze sollen hier einst von einem geschuppten Tier bewacht worden sein. Um die Höhlen zu erforschen beauftragte Erzherzog Ludwig Salvator eine Expedition. Diese wurde von dem Franzosen Martel geleitet. Er entdeckte auch den großen unterirdischen See, welcher nach ihm benannt ist. Der See ist ca. 170m lang und zwischen 4 und 12 Metern tief. Die Höhlen selbst erstrecken sich über eine Länge von 1200m und liegen bis zu 25m tief.

Erfahrungsbericht

Cuevas del Drac: die Drachenhöhlen

Bei der Anfahrt zu den Höhlen sollte die Beschilderung besonders gut beachtet werden. Wer den kleinen Schildern mit der Beschriftung „Cuevas del Drac“ folgt, findet den Weg leicht. Man darf sich nur nicht durch die größeren Schilder verwirren lassen, welche zu einer anderen Höhle führen. Eintrittskarten können vor Ort erworben werden. Zu jeder vollen Stunde beginnt eine Höhlenführung. Bekommt man ein Ticket für die übernächste Führung, so gibt es genügend Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Vor Ort gibt es Souvenir-Läden und Restaurants. Wer es weniger touristisch mag, kann hinter dem Höhleneingang zum Meer runter laufen. Ein kleiner Wanderweg führt in eine kleine Steinbucht. Zum Baden ist sie eher nicht geeignet. Wunderschön jedoch für ein Picknick in der Sonne am Meer.

Es genügt sich zur vollen Stunde am Höhleneingang einzufinden. Man sollte sich darauf einstellen, dass es touristisch ist. Eine Treppe führt in die Höhle. Ein kleiner Tipp: Hier lohnt es sich zu warten, bis nahezu alle in der Höhle verschwunden sind. Unter den letzten 20-30 Menschen ist es angenehm. Hier kann man in Ruhe (ohne Blitz und ohne Stativ) fotografieren. Ganz hinten wird man häufiger zum Weiterlaufen angehalten. Ordentliche Wege mit Geländer führen durch die Höhle. In der Höhle selbst erwarten einen zahlreiche Stalaktiten und Stalagmiten. Die unterschiedlichsten und faszinierendsten Steingebilde sind hier zu sehen.

Der Höhepunkt ist der große unterirdische See mit kristallklarem Wasser. Drei beleuchtete Boote fahren über den dunklen See. Die Boote spiegeln sich im Wasser. Ein Quartett spielt live ein klassisches Konzert. Danach wird der See nach und nach beleuchtet die Morgendämmerung. Das Schauspiel insgesamt dauert ca. 10-15min. Anschließend kann man selbst noch mit dem Boot fahren oder man läuft über den See zum Ausgang. Der Höhlenbesuch insgesamt dauert ca. eine Stunde. Diese vergeht wie im Flug.

Alles in allem kann ich diesen Ausflug nur empfehlen, wenn man den Tourismus ausblenden kann. Einmal im Leben sollte man eine Tropfsteinhöhle gesehen haben. Diese lohnt sich wirklich. Schauen Sie sich die Bilder an und entscheiden Sie selbst.

Quellen
[1] http://www.mallorca-experte.net/mallorcas-hoehlenwelt/
[2] http://www.cuevasdeldrach.com/
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Tropfsteinh%C3%B6hle