Spezialität der Finca - Mandeln

Bild 1 Die meisten Mandelbäume haben weiße Blüten, nur wenige sind rosa: Das sind die bitteren Mandel-Sorten. Eine Legende erzählt, warum es zwei Mandelsorten gibt: Vor 1000 Jahren war Mallorca aufgeteilt in von Mauren und Christen beherrschte Regionen. Es kam aber, wie es kommen musste: Ein Maure verliebte sich in eine Christin. Sie trafen sich im Verborgenen, bis eines Tages der Bruder des Mädchens die beiden ertappte und den Skandal veröffentlichte. Von da an durften sich die beiden Liebenden nicht mehr sehen. Die junge Christin vergoss daraufhin Tränen in Strömen und starb schließlich an Liebeskummer. An der Stelle, an der ihre Tränen versickerten, wurde der Boden bitter und mit ihm die Mandelbäume, die dort wuchsen. Als der Maure erfuhr, dass seine Geliebte vor Kummer gestorben war, nahm er einige Setzlinge der bitteren Mandelbäume und verteilte sie auf der gesamten Insel. Deshalb gibt es neben süßen Mandeln auch immer wieder bittere.

Bild 2 Mandelblüte im Februar. Der Mandelanbau hat auf Mallorca eine sehr lange Tradition. Die Mauren begannen mit der Kultivierung der bittersüßlichen Frucht schon im 9. Jahrhundert. Seitdem verwandeln sich alljährlich weite Teile der mallorquinischen Ebene im Januar und Februar in ein Meer von zartweiß- bis rosafarbenenen Blüten und die ersten Touristen reisen nach Mallorca, um dieses Naturschauspiel mit zu erleben.

Bild 3 Je nach Mandelsorte sind die Früchte Ende August bis in den Oktober hinein reif. Dann kommen Opa Antonio, Sohn Toni und die ganze Familie und schlagen die Mandeln mit langen Stöcken oder einer Rüttelmaschine vom Baum.

Bild 4 Die Mandelernte, auch heute noch Handarbeit: Im September werden Netze unter dem Mandelbaum ausgelegt. Mit langen Stöcken werden die reifen Mandeln herunter geschlagen. Hier sieht man - von links - Opa Antonio, die Enkel Toni-Albert und Juan Carlos sowie seinen Sohn Toni bei der Mandelernte.

Bild 5 Danach werden die Mandeln aufgelesen und in Säcke verpackt. Jährlich werden ca. 3.000 Kilo Mandeln geerntet, die Mandelernte beginnt um den 15. August herum. Per Handarbeit dauert die Ernte etwa einen Monat, die maschinelle Ernte würde 2 Tage dauern. Der größte Teil der Ernte wird verkauft an Hersteller von turrón, dieser Mandelköstlichkeit. Ein kleiner Teil wird aber behalten, damit Oma Francisca den köstlichen Mandelkuchen backen kann.

Bild 6 Das ist die alte Mandel-Waage, sie ist noch funktionstüchtig. Sie steht im Melkgang. Mallorquinische Mandeln, die das Gütesiegel “Ametla de Mallorca” tragen, sind einzigartig in ihrem Geschmack. Man sagt, sie seien den kalifornischen Mandeln geschmacklich überlegen, da sie einen höheren Fett- und Zuckergehalt haben. Mandeln aus Mallorca werden in die ganze Welt exportiert.

Bild 7 Hier werden die Mandeln auf der alten Waage gewogen.

Bild 8 Hier erklärt Toni seinen Gästen, dass man die weißen Mandeln mit Schale (also mit dieser inneren Haut) essen kann und man nur die grünen Mandeln pellen muss. Und dann erzählt er über die Finca: Auf Es Rafal Roig gibt es 8 Hektar junger Mandelbäume (also jünger als 10 Jahre). Aber, es gibt noch mehr auf der Finca Es Rafal Roig: Im Jahr 2010 und 2011 wurden insgesamt 200 Olivenbäume gepflanzt. Es gibt ca. 100 Feigenbäume und nochmal 100 Johannesbrotbäume auf der Finca.

Bild 9 Oma Francisca hat 2 verschiedene Sorten Mandelkuchen "Gato de Almendra" gebacken. Der Mandelanbau ist ein wichtiger Wirtschaftszweig auf Mallorca. Aus Mandeln wird auch die weihnachtliche Süßigkeit turrón hergestellt, es gibt Mandeleis und Parfüm aus Mandelblüten und es werden sogar Spanferkel mit Mandeln gefüllt.

Bild 10 Mandelkuchen gibt es manchmal zum Frühstück.

Bild 11 Helmut Randolls Mandelkuchen, in Deutschland gebacken. Eine Tüte Mandelmehl haben wir von Mallorca mitgebracht. Mandeln kauft man auf Mallorca als Mandelmehl, naturbelassen, geschält, geröstet, gesalzen oder mit der Schale. Tipp: Geröstete Mandeln mit Schale sind eine super-leckerere Knabberei vorm Fernseher.